21.11.2019 SPD-Kreistagsfraktion und Landwirte im Dialog auf Haus Rutenborn

Kreis Unna

Die Qualität unserer Gewässer ist ein hohes Gut. Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich deshalb in der Vergangenheit mehrmals mit diesem Thema befasst und dabei auch die Nitratbelastung im Kreis-Unna in den Blick genommen. Wichtigstes Instrument gegen eine hohe Nitratbelastung und Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlicher Düngung und anderen Einträgen ist ein breites Regelwerk. Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion und der Ratsfraktion Schwerte mit Bürgermeister Dimitrios Axourgos an der Spitze waren jetzt auf Einladung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. / Kreisverband Ruhr-Lippe zu Gast auf Haus Rutenborn in Geisecke. Dort informierten sich die Sozialdemokraten über das aktuelle Düngerecht.

Haus Rutenborn, 500 Jahre alt und an den Ruhr-Auen gelegen, wird in zweiter Generation von der Pächterfamilie Schulte betrieben. Birgit und Bernd Schulte übernahmen gerne die Führung über ihren Hof und erklärten die hohen Anforderungen, die an moderne und nachhaltige Landwirtschaft gestellt wird.

Mit dabei vom landwirtschaftlichen Kreisverband: Vorsitzender Hans-Heinrich Wortmann, Geschäftsführer Heinz-Wilhelm Büscher und Kreislandwirt Henrik Plaas-Beisemann sowie Anna Hüsemann, Beraterin für die Wasserrahmenrichtlinie, und Dr. Harald Lopotz, Geschäftsführer der Kreisstelle Ruhr-Lippe der Landwirtschaftskammer NRW. Ein Mitarbeiter des Umweltamtes, Herr Marten Brodersen stand für die Diskussion und insbesondere Fragen zum Gewässerschutz ebenfalls zur Verfügung.

Die im Juni 2017 in Kraft getretene Düngeverordnung regelt detailliert, wann, wie und wie viele Nährstoffe ein Landwirt düngen darf. Hier sind zum Beispiel Jahreszeiten und Fristen festgelegt, in denen eine Düngung verboten ist oder es eine Obergrenze für die Ausbringung von Stickstoff aus Wirtschaftsdüngern wie Gülle oder Mist gibt. „Ein Landwirt muss in der Düngebedarfsplanung genau berechnen und auch dokumentieren, wie viel Dünger er benötigt und ausbringt“, erklärte Bernd Schulte. „Das setzt eine genaue Kenntnis über die jeweilige Nährstoffversorgung voraus, die wir durch die Analyse von Bodenproben gewinnen.“ Hans-Heinrich Wortmann ergänzte: „Diese gesetzlichen Vorgaben haben zwei Ziele: Zum einen soll der Bedarf landwirtschaftlicher Kulturen an Nährstoffen möglichst exakt gedeckt werden. Gleichzeitig gilt es, mögliche Verluste von Nährstoffen in Gewässer durch Versickerung und Abschwemmung so gering wie möglich zu halten.“

Der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Kreisverbandes wehrt sich deshalb vehement gegen Vorwürfe, die Landwirtschaft habe den Gewässerschutz nicht im Blick: „Das Gegenteil ist der Fall.“ Aus diesem Grund sind auch Fachleute wie Anna Hüsemann im Einsatz, die die Landwirte in Sachen Gewässerschutz beraten. Denn natürlich ist bei der Wasserqualität im Kreis Unna noch Luft nach oben, wie Messergebnisse des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zeigen: Während die Nitrat-Grenzwerte in den Oberflächengewässern an keiner Stelle im Kreis Unna überschritten werden, sind zu hohe Phosphorkonzentrationen insbesondere im Gebiet der Lippe nachgewiesen worden. Zwei Grundwasserkörper zeigen zudem erhöhte Nitratwerte auf und stehen deshalb unter verschärfter Beobachtung. Eines sei aber klar, so betont Kreislandwirt Henrik Plaas-Beisemann: „Auf illegale Gülletransporte ist das nicht zurückzuführen. Die gibt es im Kreis Unna nicht.“ Die Vertreter des Landwirtschaftsverbandes machten deutlich, dass die Landwirtschaft aktiv an der Ursachenforschung und Verbesserung der Messwerte mitarbeitet.

Die Vertreter des Landwirtschaftsverbandes machten deutlich, dass die Landwirtschaft aktiv an der Ursachenforschung und Verbesserung der Messwerte mitarbeitet.Sozialdemokraten und Landwirte zeigten sich gleichermaßen zufrieden mit dem Gedankenaustausch auf Haus Rutenborn. „Wir bleiben im Dialog“, sprach Norbert Enters, umweltpolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion für beide Seiten und bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere beim Ehepaar Schulte für die Betriebsbesichtigung und die freundliche Aufnahme.

Rechts: Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des Kreisverbandes Ruhr-Lippe des WLV Bildmitte: Heinz-Wilhelm Büscher, Geschäftsführer des WLV KV Ruhr-Lippe

 

Norbert Enters, Kreistagsmitglied aus Bönen

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