Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rotering,

der Rat der Gemeinde Bönen möge beschließen:

Der Rat der Gemeinde Bönen strebt die Einrichtung einer Stelle in Vollzeit in der Verwaltung mit dem Aufgabengebiet der Integration von Migrante/innen zum nächstmöglichen Zeitpunkt an.

Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit Förderprogramme der Europäischen Union, des Bundes und des Landes geeignet sind, einen wesentlichen finanziellen Beitrag zur Einrichtung dieser Stelle zu leisten. Das Prüfergebnis ist nach der Sommerpause 2016 dem Rat der Gemeinde vorzulegen, anschließend sind entsprechende Förderanträge zu stellen.

Begründung:

Jede/r vierte Bönener/in hat eine Zuwanderungsgeschichte, in der Altersgruppe der unter 20-Jährigen fast jede/r zweite. Jede/r zwölfte Bönener/in hat eine Nicht-EU-Staatsbürgerschaft. Seit 2015 sind mehr als 200 Flüchtlinge nach Bönen gezogen, von denen einige als anerkannte Asylbewerber/innen in Bönen dauerhaft bleiben werden.

Als SPD setzen wir uns für ein offenes Miteinander aller Ethnien und Konfessionen ein. Damit der Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund als bereichernd empfunden wird, bedarf es des Willens und Engagements aller Beteiligten.

Wir pädieren daher für eine Flankierung dieser Integrationsanstrengungen durch die Einrichtung einer Verwaltungsfachstelle. Diese Stelle ist mit einer Person zu besetzen, die dezidiert über eine entsprechende berufliche Qualifikation verfügt.

Zu den Aufgaben sollten gehören:

  • Planung, Steuerung und Koordination der Querschnittsaufgabe Integration innerhalb und außerhalb der Verwaltung
  • Erstellung eines integrationspolitischen Gesamtkonzeptes für die Gemeinde Bönen
  • Aufbau und Pflege eines kommunalen Netzwerkes unter Beteiligung aller integrationspolitischen Akteure
  • Ansprechpartner/in der Verwaltung für Vereine und Interessenvertretungen der Migrantinnen und Migranten
  • Ansprechpartner/in für Bürger/innen mit Migrationshintergrund und ggf. Beratung der Personengruppe
  • Bedarfsorientierte Projektarbeit im Bereich der Integrationsarbeit
  • Förderung von Integrationsbereitschaft
  • Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen und den Dialog zu fördern.
  • Auswertung und Kontrolle von Ergebnissen und Wirkungen der Maßnahmen und Berichterstattung

Die Fachkraft sollte die Geschäfte des Integrationsrates der Gemeine Bönen führen und dazu Maßnahmen und Veranstaltungen anregen.

Bezogen auf die Arbeit des Vereins Zuflucht.Bönen ist die Fachkraft Hauptansprechpartner/in in allen Belangen, die die Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Verwaltung betreffen.

Zahlreiche Förderprogramme der EU, des Bundes und des Landes stehen zur Verfügung, um uns dabei zu unterstützen. So gab es das Sonderprogramm des Landes NRW „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“, das investive und investitionsbegleitende Maßnahmen unterstützt und zur Verbesserung und Sicherung des sozialen Zusammenhalts und Integration Instrumente der städtebaulichen Erneuerung (Quartierentwicklung) eingesetzt werden konnten. Jede zweite Kommune bewarb sich um diese Fördermittel mittels integrierter Entwicklungs- und Handlungskonzepten. Die Gesamtmittel von 72 Millionen Euro konnten auf 147 Projekte ausgeschüttet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Köster                                      Ute Brüggenhorst

Fraktionsvorsitzender                            stellv. Fraktionsvorsitzende

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