BÖNEN –  Während die Arbeiten an den Hochwasserrückhaltebecken der Seseke in diesen Tagen nach rund drei Jahren Bauzeit zu Ende gehen, werden erste kritische Stimmen zum Verlauf und zur Absicherung des Ufer-Radweges in Bönen laut.

Bönens Bürgermeister Rainer Eßkuchen möchte den Seseke-Radweg an die Klöckner-Trasse anbinden lassen.© Lindemann

Bönens Bürgermeister Rainer Eßkuchen möchte den Seseke-Radweg an die Klöckner-Trasse anbinden lassen.

Dabei geht es einerseits um die Lücke im Radwegenetz zwischen Rexebach und Bahnübergang Schwarzer Weg, andererseits um den Radwegeübergang am Kletterpoth. Der Lippeverband begründete unterdessen in einer Pressemitteilung, warum die Rückhaltebecken eingezäunt werden und nicht direkt zugänglich sind.

Für gefährlich hält SPD-Fraktionschef Klaus Herbst den Übergang des neuen Seseke-Radweges am Kletterpoth. „Die Autofahrer sind dort meistens zu schnell unterwegs, und die Radfahrer können die kreuzende Straße nur spät erkennen“, forderte der Sozialdemokrat in der jüngsten Ratssitzung Sicherungsmaßnahmen. Er empfahl, mit Fahrbahnmarkierungen auf die kreuzenden Radfahrer hinzuweisen. Zudem kritisierte er, dass Reiter mit ihren Pferden den Fuß- und Radweg auf dem Damm des Rückhaltebeckens am Schwarzen Weg benutzt hätten. Die Hufe hätten deutliche Spuren hinterlassen. Ein Verbotsschild für Reiter sei dort angebracht.

Das brachte Bürgermeister Bürgermeister Rainer Eßkuchen auf die Idee, dort Politessen einzusetzen, um die Einhaltung des Verbots zu überprüfen. Zudem will er prüfen lassen, ob der Seseke-Radweg nicht westlich der Bahnlinie an die ehemalige Köckner-Bahn-Trasse (Max-von-der-Grün-Weg) angeschlossen werden kann. Die große Lücke des Radweges auf Bönener Gebiet sei nicht ganz nachvollziehbar, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Er sei schon von einigen Bürgern darauf angesprochen worden. Es stelle sich die Frage, warum der Radweg schon am Rexebach auf den Schwarzen Weg geleitet und nicht bis zum Seseke-Übergang der ehemaligen Zechenbahn-Trasse geführt wird. „In diesem Bereich soll die Seseke am schönsten sein. Sie liegt teilweise aber auf Kamener Gebiet“, so Eßkuchen. Der Höhenunterschied zwischen Uferweg und Bahntrasse könne mit einer Treppe und einer daneben laufenden Furt für Räder ausgeglichen werden, schlug der Bürgermeister vor. „Vielleicht lässt sich diese Lücke ja noch schließen“, kündigte Eßkuchen Gespräche mit dem Kreis, der Stadt Kamen und dem Lippeverband an.

Zaun für Sicherheit und Naturschutz

Dessen Pressesprecher Michael Steinbach erklärte, warum „zur Überraschung und vielleicht auch Enttäuschung mancher Bürger“ das Hochwasserrückhaltebecken zwischen Kleystraße und Kamener Straße in Bramey eingezäunt wird. Die Wege um dieses Becken seien nur als reine Betriebswege des Lippeverbandes zugelassen. Vor allem aus Sicherheitsgründen werde auch das westliche Becken zwischen Schwarzem Weg und Speckenstraße abgesperrt. „Die Flusslandschaft im Innern verlockt zu Streifzügen durch die Gewässeraue entlang der Seseke. Bei auflaufendem Hochwasser kann sich die Fläche rasch mit Wasser füllen. Besonders im Sommer kann nach plötzlichem Starkregen eine regelrechte Flutwelle durch die Seseke rauschen“, so der Verbandssprecher.

Ein weiterer Grund für die Einzäunung sei der Naturschutz: „Weil auf den überschwemmten Flächen innerhalb des Beckens das Wasser mehr oder weniger lange stehen bleibt, herrschen in dieser wechselfeuchten Flussaue ideale Bedingungen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Damit sich diese entwickeln kann, muss sie geschützt werden“, so Steinbach. Viele Tiere, vor allem Vögel, würden sich zukünftig vom Weg aus hervorragend beobachten lassen. Beispielhaft nannte Steinbach Nil- und Kanadagänse sowie Graureiher. Nach und nach werde sich die Vegetation in der Schutzanlage verändern und verdichten. Deshalb erwarten die Experten des Lippeverbandes, dass sich dort weitere Vogel- und Amphibienarten ansiedeln. – li

Quelle: WA-lokales Foto: Lindemann

 

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