Der barrierefreie Ausbau des Bönener Bahnhofs beschäftigte am Donnerstagabend einmal mehr den Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt, der zugleich einen Strategiewechsel einläutete.

Den Mitgliedern und zahlreichen anwesenden Bürgern erläuterten die beiden geladenen Vertreter des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe (ZRL) den Stand der Dinge und mögliche Lösungen für den Ausbau des Bahnhofs und seines Umfeldes.

ZRL-Geschäftsführer Thomas Ressel und Klaus Pusch vom Bereich Infrastruktur betonten, dass bei täglich rund 1700 Fahrgästen am Haltepunkt Bönen inzwischen dringender Handlungsbedarf bestehe, den Ausbau des Bahnhofs endlich in Angriff zu nehmen, um ihn für Nutzer akzeptabel zu machen.

„Wann die Umgehungsstraße kommt, wissen wir nicht“, so Pusch, „aber die Lage des Bahnhofs in der Mitte zwischen zwei Ortsteilen birgt eine städtebauliche Chance als zentrales verbindendes Element.“ Die Verwirklichung einer „großen Lösung“, wie sie die Gemeinde jahrelang angestrebt habe, sei vorerst nicht in Sicht. Nachdem Bönen aus der Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3; unsere Zeitung berichtete) herausgefallen ist, gelte es jetzt, zunächst eine „kleine Lösung“ zu finden und voranzutreiben, ohne eine mögliche spätere Untertunnelung für den Kraftverkehr völlig aufgeben zu müssen. Je eher die Politik Entscheidungen treffen könne, je eher könne das Projekt auf den Weg gebracht werden.

Tunnel soll beide Ortsteile verbinden

Der ZRL hatte eine Machbarkeitsstudie zum barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in Auftrag gegeben, die sieben Varianten durchspielt. „Variante sieben ist unserer Meinung nach empfehlenswert, da sie in mehreren Stufen stattfinden kann und die Ortsteile verbindet“, so Ressel. Dabei würde in mehreren Modulen zunächst die vorhandene Personenunterführung mit einer Breite von 2,50 Metern zurückgebaut und an gleicher Stelle eine neue 5,50 Meter breite Unterführung gebaut, die auch einen späteren Durchstich erlauben würde. Eine Treppe und ein Aufzug würden dann zum Mittelbahnsteig führen. In der zweiten Stufe erfolgt nach diesem Konzept der Neubau einer Rampe am Bahnsteig eins und einer Treppe zum Bahnhofsvorplatz sowie der Teilrückbau des Empfangsgebäudes. In einem zweiten Abschnitt würde dann der Neubau einer Rampe an der Westseite Richtung Fußgängerzone erfolgen. Der Durchstich der Unterführung unter Gleis drei bis zur Fußgängerzone an der Westseite ermöglicht die Nutzung nicht nur für Fahrgäste, sondern auch Fußgänger und Radfahrer, die von einem Ortsteil zum anderen gelangen wollen. Ein vergleichbares Konzept, so Thomas Ressel, sei bereits 2011 in Soest umgesetzt worden.

Die Kosten für die Umsetzung dieser Variante belaufen sich nach ersten Berechnungen auf 7,6 Millionen Euro. Alle Bahnkunden relevanten Kosten etwa für Rampen und Aufzug werden zu 100 Prozent gefördert. Für die städtebaulichen Bereiche wie den Durchstich des Tunnels müsste die Gemeinde Städtebaufördermittel des Landes beantragen.

Voraussetzung dafür ist die Entwicklung eines Integrierten Handlungskonzeptes (IHK). Die Verwaltung wurde vom Ausschuss beauftragt auf Basis dieser Variante die Planung fortzuführen und mögliche Förderprogramme zu prüfen.

Quelle WA-Bönen

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